Gwent - Das müsst ihr wissen

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Ich mag Kartenspiele. Daher kam nicht drum herum, mich für die Gwent Beta aus dem Gog Client zu begeistern. Das beste daran: Neben PC-Spielern kommen nun auch Konsolenspieler in den Genuss dieses Spiels.

In Gwent habt ihr einen Kartenpool, bestehend aus mindestens 25 bis zu 40 Karten. Zusammen stellt ihr euer Deck aus Karten einer von fünf verschiedenen Fraktionen. Bestücken könnt ihr euer Deck mit beliebig vielen Bronze-, bis zu sechs Silber- und maximal vier Goldkarten, sowie eurem Anführer, der euch unabhängig vom Mulligan einmal pro Match zur Verfügung steht. Der Mulligan bestimmt in Gwent, welche Karten ihr zu Beginn eines Matches austauschen und welche ihr behalten wollt. Die Goldkarten waren bewusst resistent gegenüber Angriffszaubern und Kreaturfähigkeiten, gewähren nun aber nicht länger Immunität, um die Interaktivität zu steigern. Eure Starthand zu Beginn einer Runde beträgt satte zehn Karten, beinahe die Hälfte eures Decks. Bei dieser Kartenanzahl bleibt es auch bis zum Start der nächsten Runde, denn Karten ziehen ist nur durch Karteneffekte möglich. Aber worum geht es in diesem Spiel überhaupt? Ziel des Spiels ist es, zwei von drei Runden mit mehr Angriffskraft als der Gegner auf dem Spielfeld zu beenden. Um eine Runde abzuschließen und gewinnen zu können, müsst Ihr "passen".  Alle Karten haben verschiedene Kategorien und können auf drei Reihen verteilt werden. Dazu zählen Nahkämpfer, zu erkennen am Schwert, Fernkämpfer, deren Zeichen die Armbrust ist, sowie Belagerungen, die ihr am Katapult Symbol identifiziert. Ihr könnt in jeder Runde nur eine Karte ausspielen, egal ob es sich hierbei um einen Zauber, einen Wettereffekt, oder eine Kreatur handelt. Das Wetter beeinflusst eine gesamte Reihe und kann nur mit speziellen Karten wieder entfernt werden. „Clear Skies“, im deutschen „Blauer Himmel“, entfernt beispielsweise den negativen Wettereffekt auf eurem Spielfeld, oder beschwört wahlweise eine Bronze-Kreatur aus eurem Deck.

Jede gespielte Karte stellt eine Ressource dar und wird in den Folgerunden nicht mehr berücksichtigt. Wählt daher weise, wann ihr diese einsetzen wollt. In den weitereren Runden kann man nur zwei Karten in der zweiten und eine in der letzten Runde austauschen, vorausgesetzt man besitzt noch Handkarten. Darin liegt auch der Kern des Spiels. Während es in Spielen wie Hearthstone, Yu-Gi-Oh und Magic, nur um mal die bekanntesten Vertreter des Kartenspielsegments zu nennen, darauf ankommt, die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu bringen, muss man in Gwent seine Karten taktisch zum größtmöglichen Nutzen einsetzen, um die Oberhand zu erhalten.

Der verminderte Kartenpool, den das Spiel in dieser frühen Phase noch hat, erlaubt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur wenige unterschiedliche Top-Decks, da diese die höchste Siegeschance ermöglichen, ganz wie in anderen Genrevertretern. Das mag sich jedoch in Zukunft mit einem zunehmenden Kartenpool ändern. Ein Vorteil auf Seiten von Gwent sind auf jeden Fall die hochfrequentierten Anpassungen der Karten, um ein immer neues Erlebnis ohne allzu viel Frust und übermächtige Kombinationen zu ermöglichen.

Da Hearthstone gerne als Vergleich herangezogen wird, werde ich euch weitere Unterschiede aufzeigen. Während man in Hearthstone seinen Spielstil an den Gegner anpassen muss, kann man in Gwent seinen eigenen Spielstil verfolgen und ihn an den des Gegners adaptieren. Beides bietet Vorteile, aber auch Nachteile auf Seiten der Abwechslung und des Spielspaßes. Zum Beispiel kann es spannend sein, seine Spielweise auf neue Herausforderungen anzupassen, anstatt den gleichen „alten Stiefel“ herunterzuspielen.

Worin sich beide Kartenspielvertreter jedoch nichts nehmen, ist das Free to play Modell. Sowohl in Hearthstone als auch in Gwent sind Kartenpackungen und Fässer ähnlich teuer, aber notwendig, um euren Kartenpool aufzustocken. Fässer könnt ihr in Gwent entweder durch Echtgeld, oder die Ingame-Währung kaufen. Dabei erhaltet ihr 4 zufällige Karten und könnt die letzte erhaltene Karte zwischen 3 zur Auswahl gestellten wählen. Das Herstellen der Karten funktioniert mit sogenannten Scraps. Meteoritenpuder erhaltet ihr beim Zerstören eurer goldenen Karten. Danach könnt ihr es ausschließlich zum Vergolden anderer Karten benutzen. Die Währung für das Kaufen von Kegs sind Ore's, als Erze. Scraps erhaltet ihr beim aufleveln, durch das entzaubern von nicht benötigten Karten und nach jeder gewonnen Runde eine kleine Menge von 5 Scraps, wenn euer Gegner euch ein „Good Game“ sendet.

Jeden Tag erwarten euch zurückgesetzte Belohnungen, die sich nach der Anzahl an gewonnenen Runden richtet. Je mehr ihr gewinnt, desto größere Belohnungen erwarten euch. Um euch bei Laune zu halten erwarten euch auch immer wieder spezielle Events, wie Puzzleaufgaben in „Der Urlaub der Toten“, die euch mit kleinen Belohnungen ködern.

Wie es sich gehört, beinhaltet das Spiel auch Emotes für die spielbaren Avatare. Desweiteren gibt es Filter zum Durchsuchen eures Kartenpools, ein Starter-Pack mit garantierter Legendary und fast einem Dutzend Kegs, Singleplayer Übungsmöglichkeiten und Herausforderungen, die durch das neue Add-On Thronebreaker noch deutlich erweitert werden. Darin erwartet euch eine Geschichte über Meve, einer Kriegsveteranenkönigin. Angesichts einer drohenden fremden Invasion ist Meve gezwungen, erneut in den Krieg zu ziehen und begibt sich auf eine dunkle Reise der Zerstörung und der Rache. Eure Entscheidungen sollen auf das Leben von Meve und ihr Königreich Einfluss nehmen, je nachdem wie ihr regiert. Für die Schlacht rekrutiert und entwickelt ihr Einheiten und stellt eine eigene Armee zusammen. In der Spielwelt bewegt ihr euch, untypisch für ein Kartenspiel, wie in Baldurs Gate oder Sacred in einer Action-Adventure Ansicht und könnt Gegenstände aufsammeln. Die Kämpfe werden wiederum kartenspieltypisch ausgefochten. Neben den 20 Karten, die ihr im Muliplayer verwenden könnt, erwarten euch zusätzlich eigens für diese Kampagne designte Karten.

Mein persönlicher Grund für Gwent ist jedoch der Troll „Shoop“, der die Kegs für euch öffnet, das Ganze mit witzigen Kommentaren untermalt und gerne auch mal versucht zu pfeifen. Das versprüht Charme und hebt das Spiel, neben dem Spielkonzept, noch weiter ab. Wer seine Kollektion nicht nur vollständig, sondern auch golden haben will, den erwarten zusätzlich grandiose Animationen.

Die neuesten Änderungen umfassen neue soziale Interaktionsmöglichkeiten, ein Spielerprofil, einen Ingame News-Feed und die Implementierung eines kompetitiven Modus, sowie Turniere. Dabei gilt es jeden Monat, anstatt wie bisher alle zwei Monate auf Rang 21 aufzusteigen. Die besten 200 Spieler auf der Pro Ladder, in der sie sich global messen können, werden mit Kronenpunkten belohnt. Weitere Möglichkeiten Kronenpunkte zu verdienen sind die Teilnahme an offiziellen Turnieren und lizenzierten Turnieren. Um an der Gwent Tour mit den Open, Challenger und Masters Turnieren teilzunehmen werden spezifische Voraussetzungen benötigt, die ihr in einem weiteren Video von Gwent einsehen könnt.

Sollte euer Interesse damit geweckt worden sein, dann probiert es ruhig mal aus. Das Spiel befindet sich noch immer in der Beta-Phase und entwickelt sich mithilfe der Community weiter.