Hey Pikmin! - Das müsst ihr wissen

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Rumms! Captain Olimar düst mit seinem Raumschiff durch die Galaxie, gerät jedoch in einen Meteoritenschauer und legt auf einem unbekannten Planeten eine Bruchlandung hin. Diese geschichtliche Prämisse passt leider auch zum gesamten Spiel. Das erlebt nach netten Ideen zu Beginn ebenfalls eine echte Bruchlandung. Glitzerium, der Treibstoff seines Raumschiffs, ist nach dem Absturz ausgelaufen und ohne kann er den Planeten nicht wieder verlassen. Das behauptet zumindest unser sprechendes Raumschiff. Ebenfalls erklärt dieses uns, dass wir für die Reparatur „unglaubliche“ 30 000 Glitzerium sammeln müssen. Und dafür müssen wir die vielen Level im Spiel erkunden. Mutig macht sich Olimar also auf den Weg wieder welches zu beschaffen.

Auf seinem Weg begegnet er den ihm bestens bekannten Pikmin, die ihm buchstäblich nach der Pfeife tanzen. Wenn er mit einem Druck auf das entsprechende Icon auf dem Touchscreen in seine Trillerpfeife bläst, folgen sie ihm auf Schritt und Tritt. Sie folgen nicht nur, sondern sind auch äußerst nützlich. Durch das Bewerfen von Gegnern mit Pikmin werden diese besiegt. Außerdem kann man kann sie auf Plattformen werfen, um diese auszulösen, Brücken zu bauen und natürlich dienen die Pikmin dazu, weiteres Glitzerium zu sammeln. Das erfolgt in den Level selbst, in denen immer drei seltene Gegenstände enthalten sind, die ihr einsammeln könnt, da sie besonders viel Glitzerium wert sind. Beispielsweise gibt es einen Ring, für den ihr fünf Pikmin benötigt, um ihn einzusammeln. So steigert sich die Anzahl der Pikmin, die ihr für seltene Gegenstände benötigt bis maximal 20. Mehr sind leider nicht möglich. Eine Armee von 100 Pikmin, wie in den Vorbildern im Geiste, werdet ihr vergeblich suchen. Sind euch vorher im Level zu viele Pikmin abhandengekommen, oder von Monstern verspeist worden, könnt ihr bestimmte Schätze nicht heben.

Alternativ schickt ihr die Pikmin in einen Park, in dem weitere Gegenstände verbuddelt sind und wo die überlebenden Pikmin aus den Level sich aufhalten. Der Park fühlt sich an wie aus einem Free-to-Play-Spiel entnommen. Die Pikmin, die ihr im „Park“ parkt, bringen euch keinerlei spielerischen Mehrwert und sammeln viel zu wenig loot, für die Zeit, in der Sie das Gebiet nach dem dort verstecken Glizerium durchkämmen.

Neben den roten Pikmin zu Beginn, die immun gegen Feuer sind, gibt es noch vier weitere Arten, die alle unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen. Gelbe Pikmin sind besonders leicht und können daher besonders weit geworfen werden oder auch zum Überbrücken für Elektro-Rätsel benutzt werden. Blaue atmen unter Wasser. Pinke, geflügelte Pikmin können fliegen und dabei Objekte tragen und Stein Pikmin können harte Barrieren durchbrechen. Olimar selbst hat ein Jetpack im Einsatz, das aber ebenfalls lieblos eingebunden ist, und auch in den Level bestenfalls sporadisch genutzt werden muss.

Wir laufen also in typischer Sidescroller-Manier in den Level von links nach rechts und sammeln Glitzerium,  welches die Pikmin uns bringen, wenn wir sie darauf geworfen haben. Auch einen Lebensbalken hat Olimar  spendiert bekommen. Insgesamt dürfen wir uns bis zu drei mal von den Gegnern treffen lassen, bevor wir  zwangsweise das Level von beginn angehen müssen. Die Gegner im Spiel bleiben dabei größtenteils harmlos. Die Muster sind stets durchschaubar und auch sonst sollten selbst Spieler mit wenig Erfahrung vor keine allzu große Herausforderung gestellt werden. Generell ist das Spieltempo in „Hey! Pikmin“ ein sehr langsames und lädt eher zum Absuchen und erkunden, als zum Durchspielen ein. Unglücklicherweise erfordert das Spiel auch das mehrfache Wiederholen von Level, wenn ihr alle wertvollen Gegenstände einsammeln wollt. Dass ihr dafür das langweilige Level nochmal durchqueren müsst, um zum zweiten alternativen Ausgang zu kommen, nehmen die Entwickler dabei billigend in Kauf.

Ein weiteres Problem ist das Leveldesign. Die Abschnitte sind meist sehr unübersichtlich gestaltet und machen zudem einen ziemlich generischen Eindruck. Im Spiel wird man nie überrascht und Abwechslung im Spieldesign sucht man spätestens nach einer halben Stunde vergebens. Das Gefühl hier wirklich einen neuen Pikmin-Ableger in Händen zu halten, hat man eigentlich nie. Denn bis auf die zugegebenermaßen putzigen Geschöpfe, hat das Spiel keinen großen Wiedererkennungswert.

„Hey Pikmin!“ enttäuscht leider auf ganzer Linie. Weder Gameplaytechnisch, noch in Sachen Storytelling oder auch mit seinem Rätseldesign konnte uns das Spiel überzeugen. Daher die klare Warnung: Nicht kaufen! Dieses Spiel braucht kein Mensch.